Das Forschungsprojekt „Mykovoltaik“ ist ein Projekt der europäischen Innovationspartnerschaft EIP-Agri und wird an der Göttinger Fakultät Ressourcenmanagemen der HAWK durchgeführt.
Das Projekt pflanzt Kulturen von Edelhaselnüssen unter lichtdurchlässigen Agri-Photovoltaikanlagen. Die Wurzeln der Pflanzen reichern die Forschenden zuvor mit Trüffelpilzen an, wodurch sich Pilz und Pflanze dauerhaft als Mykorrhiza verbinden. Das Ziel ist eine witterungsunabhängige Bewirtschaftungsform, die auf gleicher Fläche Trüffel, Haselnüsse und Strom erzeugen kann.
In feuchten Sommern wie in den Jahren 2023 und 2024, wenn die Sonnenausbeute geringer ausfällt, profitieren die Trüffel und liefern hohe Erträge mit einem deutlich höheren Wertertrag auf der Fläche im Vergleich zu klassischen landwirtschaftlichen Produkten. Die überschirmenden Agri-PV-Anlagen schützen die Haselnüsse zur Blütezeit vor Frösten. Die Mykorrhiza trägt zudem zur Gesundhaltung des Bodens und zur Nährstoff- und Wasserversorgung der Haselnüsse bei. Die Dauerkultur mit mehrjährigen Haselnüssen schützt den Boden außerdem vor Erosion bei Starkniederschlägen. Grundsätzlich sollten klimaresiliente Nutzungsansätze das Ziel verfolgen, die Leistungsfähigkeit des Landschaftshaushaltes zu erhalten und die Flächeninanspruchnahme so niedrig wie möglich zu halten. Weiterhin kann die Dauerkultur klimaschädliches Kohlendioxid binden.
Das Forschungsprojekt „Mykovoltaik“ untersucht neben der Haselnuss-Trüffel-Kombination weitere verschiedene Anbauoptionen mit mykorrhizierenden Speisepilzen zum Anbau unter Photovoltaiktechnik. Zusätzlich erarbeitet dieses Projekt eine Potentialanalyse für mögliche Standorte und Anbauoptionen in Niedersachsen. Neben der Fakultät Ressourcenmanagement der HAWK beteiligen sich als Praxispartner im Projekt Landwirt Dietrich Willeke aus Harlingerode und die AgroSolar Europe GmbH aus Berlin sowie die ERA Goslar.