Faltrad-Projekt „Rauf aufs Rad“ in den Landkreisen Goslar und Helmstedt geht an den Start

Welche Alternativen zum Auto gibt es für Pendler? Dieser Frage geht das neue Faltrad-Projekt nach. In einer zweimonatigen Testphase tauschen Probanden das Auto gegen den ÖPNV und ein E-Faltrad für den Arbeitsweg.

Nachdem die Förderzusage des Regionalverbandes Großraum Braunschweig über die Übernahme von 50% der Projektkosten vorliegt, kann ein innovatives Forschungsprojekt starten. Die Energie Ressourcen Agentur Goslar (ERA) und die Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH wollen gemeinsam mit der TU Braunschweig und dem Kooperationspartner Harzer E-Bike herausfinden, ob die Kombination aus Elektro-Faltrad und ÖPNV für Be-rufspendler eine Alternative zum Auto darstellen kann. Dazu werden Probanden in einer jeweils zweimonatigen Testphase teilweise vom Auto auf Rad, Bahn und Bus umsteigen.

In drei Schnupperphasen von je zwei Monaten werden jeweils acht Probanden mit einem Elektro-Faltrad von der Goslarer Firma Harzer E-Bike ausgestattet. Nach einem Eingangsinterview zum bisherigen Verkehrsverhalten durch die TU Braunschweig (Lehrstuhl für Verkehrspsychologie) und einer umfassenden Mobilitätsberatung durch die ERA können die Pendler ausprobieren, wie sie "ihre" Strecke mit Faltrad und ÖPNV meistern. Bei der Mobilitätsberatung werden sowohl die ÖPNV-Route als auch die Fahrradstrecke anhand der spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Probanden optimiert. So kann bspw. ein Ziel sein, eine möglichst schöne Radstrecke einzubinden, statt nur auf die kürzeste Route zu schauen. Nach einer zweiten Befragung zum Abschluss der Testphase durch die TU wird evaluiert, wie die neue Art des Pendelns bei den Testpersonen ankam. Daraus soll ersicht-lich werden, ob diese Mobilitäts-Kombination eine Alternative für das Autopendeln bietet. Das ganze Projekt ist für die Teilnehmenden kostenfrei.

"Immerhin sind die Pendelstrecken in der Versuchsgruppe im Durchschnitt über 30 km lang“, erklärt Thomas Sturm, Projektleiter bei der ERA. „Durch einen Umstieg ließe sich daher sehr viel CO2 ein-sparen, was einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Vermeidung im Verkehrssektor darstellen würde.“ Eine Kombination von Faltrad und ÖPNV bietet viele Vorteile. Falträder können in wenigen Sekunden auf Aktentaschengröße gefaltet werden und gelten im ÖPNV als Gepäckstück, es ist also keine zusätzliche Fahrkarte notwendig. Das Fahrrad ist an Start- und Zielort dabei. Durch diese Art des Pendelns lassen sich die Vorteile des ÖPNV (entspannte Anreise zum Arbeitsplatz mit Zeit für berufliche oder Freizeitaktivitäten) mit denen des e-bikens (leichte sportliche Betätigung und Anfahrt von stärker frequentierten Haltestellen) ideal verbinden.

„Gerade im Landkreis Helmstedt verzeichnen wir starke Pendelverkehre in die Oberzentren Braunschweig und Wolfsburg," so Fabian Degen, Projektleiter für Technologietransfer bei der Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH. „Für uns ist es daher von besonderem Interesse, Daten zum Mobilitätsver-halten zu erfassen und Alternativen zur Nutzung des privaten KFZs in den Fokus zu nehmen."

Die Ergebnisse des Projektes „Rauf aufs Rad 2024“ werden als Basis für weitere Maßnahmen zur Optimierung des Pendlerverkehrs in den beteiligten Regionen und darüber hinaus dienen.

Kontakt Projektleitung:
Thomas Sturm, faltrad@era-goslar.de